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Am Sonnabend in aller Frühe startete in Pirna ein Reisebus in Richtung Bayern. Junge Linke von Linkspartei.PDS und Alternativem Jugend- und Kulturzentrum Sächsische Schweiz fuhren gemeinsam zum „Tag der Demokratie“ nach Wunsiedel. Jahrelang hatten Alt- und Neonazis den Todestag des dort begrabenen Hitler-Stellvertreters und nationalsozialistischen Schreibtischmörders Rudolf Heß zu den größten Nazi-Aufmärschen in Europa genutzt. Bei diesen Aufmärschen wurde der Nationalsozialismus unverblümt verherrlicht und Heß zum Helden stilisiert. Alle Jahre wieder dieselben unwürdigen Schlagzeilen für den Ort, bis im vorigen Jahr bei vielen demokratisch gesinnten Bürgern das Maß endgültig voll war. Auf breiter Basis und mit Unterstützung aus der ganzen Bundesrepublik veranstalteten sie am 20. August einen „Tag der Demokratie“. Ziel sollte es lt. Veranstalter sein: „mit einem bunten, abwechslungsreichen Programm die demokratischen Werte, für die wir stehen, zu vertiefen, zu feiern und zu demonstrieren“. Also ein guter Grund für uns, nach Wunsiedel zu fahren. Nach unserer Ankunft besuchten einige von uns die Fichtelgebirgshalle. Dort wurde ein erschütternder Film über die Befreiung des KZ Auschwitz gezeigt und von Bürgermeister Karl-Willi Beck (CSU) eine Ausstellung „Jüdische Kinder im Holocaust“ eröffnet. Mit dabei: der dortige Landrat, Kirchenvertreter, MdB Claudia Roth (Grüne) und viele Gäste aus Nah und Fern. Wir freuten uns über ein Wiedersehen mit Jan Zobel, der vor nicht allzu langer Zeit mit seinem Buch „Volk am Rand“ in Pirna eine Lesung hatte. Klare Worte des CSU-Landrates fielen gegen Intoleranz, Antisemitismus, Rechtsextremismus. Er rief dazu auf, wachsam zu sein, wenn sich Ausländerfeindlichkeit schon wieder im Alltagsbewußtsein unserer Menschen breit mache. Mit demselben Ansinnen zogen rund 2500 meist jugendliche Antifaschisten durch den Ort. In der ganzen Innenstadt herrschte buntes Treiben. Stände und Bühnen waren dort aufgebaut. Natürlich wurde auch viel Wahlkampf von Politprominenz gemacht, Hauptschwerpunkt war aber der „Kampf gegen die Nazis“. Wir erlebten einen Gottesdienst unter freiem Himmel und einen Umzug der Einheimischen durch ihren Ort, bei denen Omas, wie Enkel dieselben Sticker oder Tücher trugen mit dem Spruch: „Wunsiedel ist bunt nicht braun“. Freundliche Standbetreuer sprachen uns ihre Bewunderung dafür aus, dass wir den weiten Weg aus Pirna zu ihnen gefunden hatten oder dafür, dass es die wenig freundlichen Bemerkungen ihres Ministerpräsidenten Stoibers gegen uns „Ossis“ nicht vermocht hatten, uns zu verprellen. Einige sprachen uns auch auf das Problem mit Nazis in der Sächsischen Schweiz an. Eigentlich waren wir die ganze Zeit in Gedanken bei uns daheim. Wo uns im Moment ein breites Bündnis, wie es die Wunsiedler zustande brachten, fehlt. Wo es uns noch nicht gelungen, ist, Angst und Gleichgültigkeit zu überwinden und Farbe zu bekennen. Doch das Beispiel Wunsiedel zeigt doch gerade, dass Widerstand sich nicht teilen läßt, er reichte hier von der CSU bis zur Antifa. Beim Umgang mit den verschiedenen Protestformen gab es hier kein Gegeneinander, kein Ausspielen oder sich gegenseitig Behindern. Alle haben miteinander „gekonnt“. Verlierer auf der ganzen Linie waren in dieser Stadt die Nazis! Wir meinen: solch ein breiter Widerstand muss uns auch in unserer Sächsischen Schweiz gelingen!


07
Mai
K2-Kulturkiste
-
Pirna
Zeit: 13:30

15
Jun
Stadtgebiet Pirna
-
Pirna
Zeit: 10:00

22
Jul
Kulturkiste Pirna
-
Pirna

24
Aug
Hohnstein
-
Hohnstein
Zeit: 10:00

27
Aug
K2 Kulturkiste
-
Pirna
Zeit: 18:00

27
Aug
K2 Kulturkiste
-
Pirna
Zeit: 18:00

01
Sep
Hohnstein
-
Hohnstein
Zeit: 10:00

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